Der Ausdruck Gu bezeichnet im engeren Sinn die runde Resonanzöffnung in der Mitte der unteren Halbschale des Hang. Sie hat einen nach innen gezogenen Hals. Analog zur Verwendung des Begriffs Ding steht Gu aber zugleich auch onomatopoetisch für den dunklen, hauchigen Klang der Helmholtz-Resonanz, die durch das Zusammenspiel der Luft im Hals der Resonanzöffnung mit dem Luftvolumen im Hangkorpus hervorgerufen wird. Der Gu lässt sich mit der Hand direkt am Gu, einem leicht gedämpften Anschlag des Ding oder mit der Handwurzel an der Schulter des Hang anregen. Gelegentlich ist mit Gu die gesamte untere Halbschale des Hang gemeint, die auch Gu-Seite genannt wird.
Beginnend mit dem Hang der zweiten Generation, noch deutlicher aber beim Integralen und Freien Integralen Hang spielt die akustische Kopplung von Ding und Gu, die Gu-Ding-Integration, eine wichtige Rolle und bildet die Basis des Hangklangs. Um sie herzustellen, senkt der Spieler die Frequenz des Gu mit den Beinen oder der Hand genau eine Oktave unter den Ding ab.
Erste |
Zweite |
Integrales |
Freies Integrales |
Seit 2007 wird der Gu-Hals auf einen Ton zwei Oktaven oberhalb des Ding und die darüber liegende kleine und große Terz eingestimmt (dies sind bei einem Ding in D3 die Töne D5, F5 und Fis5). Bei Anregung des Gu-Halses ist dadurch ein Klang mit schwirrend aufhellendem Charakter zu hören, der Guing genannt wird. Zur besseren Einstimmung der kleinen und großen Terz wird die Gu-Öffnung seit 2008 mit dem Hammer leicht oval gespannt. Beim Integralen Hang ist diese Verformung deutlich sichtbar, während sie sich beim Freien Integralen Hang im Millimeterbereich bewegt und daher kaum wahrnehmbar ist.
Die Hanghang der ersten Generation hatten einen polierten Gu-Hals.
© Copyright by Michael Paschko
Stand 18.11.2012
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