Es ist ein Charakteristikum der Steelpan, dass sie in regelmäßigen Abständen einer Nachstimmung bedarf. Daher benötigt eine Steelband stets Zugang zu einem Tuner, der ihr Instrumentarium pflegt und erhält. Dies hat sich vor allem in Europa - abseits der nationalen Steelpan-Kultur Trinidads und Tobagos - oft als Problem erwiesen und stellte so manche Steelband auch vor finanzielle Probleme.
In den 1980er Jahren begann Felix Rohner seine Forschung nach neuen Blechen für den Steelpanbau. Sie diente neben der Suche nach einem weicheren Klang und einem Ausgangsmaterial gleichbleibend hoher Qualität auch dem Ziel einer besseren Stimmhaltung. Das Ergebnis dieser Forschung war die Pang-Rohform. Gegen Ende der 1990er Jahre bildeten Felix Rohner und Sabina Schärer im Rahmen der PANArt etliche Mitglieder Schweizer Steelbands zu Stimmerinnen und Stimmern aus, um die Abhängigkeit der Bands von professionellen Tunern zu verringern. Auch sie selbst wollten sich aus den Dienstleistungsverpflichtungen gegenüber den Steelbands lösen, waren sie doch mit ihrem neuen Pang-Material längst auf dem Weg, neue Instrumentenformen zu erforschen und die Welt der traditionellen Steelpan hinter sich zu lassen.
Das Hang war von vornherein als ein Instrument konzipiert, das keiner regelmäßigen Nachstimmung bedurfte. Das im Vergleich zum üblichen Steelpanblech erheblich härtere Pang-Blech und die stabile Kuppelgeometrie ließen dies bei angemessener Spielweise mit den Händen erwarten, und die Erfahrung zeigte, dass dies auch tatsächlich der Fall war. Nur ein kleinerer Teil der verkauften Instrumente wurde der PANArt zum Stimmen gebracht. Die Einführung des mehrfachen Erhitzens der Hangschalen während des Einstimmprozesses im Jahr 2005 brachte eine weitere Verbesserung der Stimmhaltung mit sich. Weitere Optimierungen des Herstellungsverfahrens in den folgenden Jahren führten schließlich zu einem Hang, das beim Handspiel mit angemessenen Kräften nicht mehr verstimmt werden kann.
Trotz dieser günstigen Voraussetzungen nahmen etliche Hangspieler den Stimmservice der PANArt weiterhin regelmäßig in Anspruch. Es waren vor allem Straßenmusiker oder Perkussionisten, die dazu neigten, ihr Hang beim Spielen zu starken Kräften auszusetzen, um Aufmerksamkeit zu erregen oder sich gegen laute Umgebungsgeräusche oder die anderen Instrumente in der Band durchzusetzen. In ihrem Verständnis war es Aufgabe des Tuners, die durch ihren Gebrauch des Hang entstandenen Schäden immer wieder zu beheben.
Mit der Zeit und insbesondere nach Einführung der Freien Einstimmung ohne Stimmgerät wurden die Hangtuner der PANArt jedoch zunehmend unzufriedener mit der Situation, regelmäßig dazu gezwungen zu werden, das Stimmgerät wieder einzuschalten, um ältere Instrumente von Kunden zu stimmen, die nicht bereit oder in der Lage waren, ihre Hinweise zu einer angemessenen Spielweise umzusetzen.
Dies führte schließlich zur Einstellung des regulären Stimmservices der PANArt im Mai 2011: Die "Unabhängigkeit vom Tuner [...] ist dank Pangmaterial möglich geworden. Wir werden daher den Stimmdienst nun einstellen", heißt es dazu im PANArt-Communique Der Ruf des Blechs: "Es liegt in der Verantwortung jedes Hangspielers, die Klanglandschaft seines Instruments nicht durch zu rohe Kräfte, Spiel mit Schlägeln etc. zu überlasten und so zu zerstören, wie es bei den meisten Hanghang der Fall war, die uns in den letzten Jahren zum Stimmen gegeben wurden. Wo es in Einzelfällen zu Unfällen kommt, helfen wir mit einer Reparatur weiter." [1]
In einer Mitteilung vom 17. Dezember 2013 auf ihrer Website schränkte die PANArt ihren Reparaturservice auf Integrale und Freie Integrale Hanghang ein.
Im Falle eines Schadens finden Kunden der PANArt die aktuellen Informationen zum Reparaturservice für das Hang, das Gubal und das Hang Bal auf der Website der PANArt.
© Copyright by Michael Paschko
Stand 07.04.2017
Hang® ist eine eingetragene Marke der PANArt Hangbau AG.